EM Rom Tag 5 | Zehnkampf-Abschluss und 10.000 Meter-Finale
FRAUEN
10.000 Meter | Finale
Im 10.000-Meter-Finale am Dienstagabend mischte sich das deutsche Trio mitten ins große EM-Feld der 33 Starterinnen. Eva Dieterich, Lisa Merkel (beide LAV Stadtwerke Tübingen) und Deborah Schöneborn (SCC Berlin) versuchten so lange wie möglich, in der vom Tempo her passenden Gruppe ihre Runden im Olympiastadion zu drehen.
Das Tübinger Duo lief bis weit über die Hälfte des Rennens in der zweiten Gruppe. Youngster Lisa Merkel sorgte dabei sogar über einige Runden für das Tempo bei den Verfolgerinnen. Diese Arbeit sollte sich auszahlen. Nach der Überrundung lief die Tübingerin sogar über mehrere Runden an den Hacken des Führungstrios und spurtete mit 32:17,24 Minuten auf Platz neun. Ihre Vereinskameradin Eva Dieterich lief mit 33:17,78 Minuten auf Platz 19, Deborah Schöneborn folgte als 23. in 33:48,90 Minuten.
Stimmen zum Wettkampf:
Lisa Merkel (LAV Stadtwerke Tübingen)
„Es war anfangs wirklich überwältigend. Dann habe ich meinen Schritt gefunden. Als es langsamer wurde, bin ich nach vorn gegangen. Dann kann man einfach stressfreier laufen. Ich wollte eine gute Gruppe finden und locker laufen. Das Ziel war, die zweite Hälfte schneller zu absolvieren als die erste.“
Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen)
„Es mir heute extrem schwergefallen. Ab der Hälfte konnte ich es nicht mehr genießen. Aber dank des Publikums hat es doch noch Spaß gemacht. Eigentlich wollte ich in der zweiten Gruppe mitlaufen und wenig von vorn laufen. Jetzt geht es Richtung Deutsche Meisterschaften in Braunschweig.“
MÄNNER
Zehnkampf | Speerwurf & 1.500 Meter
Speerwurf
Paradedisziplin bleibt Paradedisziplin: Gleich in seinem ersten Versuch jagte Niklas Kaul den Speer auf 75,45 Meter. Es sollte bis zum Ende des Wettbewerbs der weiteste Wurf bleiben. Der zweitweiteste: sein zweiter Wurf, der auf 73,56 Meter flog. Auf den dritten Wurf verzichtete der Mainzer. Jubeln konnte auch Tim Nowak. Und zwar über 62,64 Meter, seinen besten Wurf seit fast drei Jahren. Manuel Eitel beließ es bei 57,02 Metern im ersten Versuch. Felix Wolter hingegen quittierte seine 53,65 Meter mit einem Kopfschütteln, auch er kann in Bestform an die 60 Meter heranwerfen.
1.500 Meter
Mit der fünftbesten Zeit seiner Karriere über 1.500 Meter (4:39,66 min) wahrte Manuel Eitel seinen Platz in den Top Acht und kam bei seinem Saisoneinstieg auf 8.212 Punkte, nur bei seiner Bestleistung sackte er mehr Punkte ein. Tim Nowak schaffte mit einem beherzten 1.500-Meter-Rennen und der drittbesten Zeit (4:21,02 min) ebenfalls noch den Einzug in die Top Ten, für ihn wurden es 8.150 Punkte. Felix Wolter dagegen fiel über 1.500 Meter mit 4:42,90 Minuten noch zurück auf Rang 13: 8.051 Punkte.
Stimmen zum Wettkampf:
Manuel Eitel (SSV Ulm 1846)
Angesichts dessen, was die Ersten gemacht haben, ist Top Acht ein gutes Ergebnis. Ich will weiter vorne sein, das weiß ich auch. Aber insgesamt kann ich nicht unzufrieden sein. Hätte ich beim Speer nicht ein bisschen vorsichtig sein müssen, wären 100 Punkte mehr drin gewesen. Heute war das Highlight auf jeden Fall die fünf Meter mit dem Stabhochsprung. Dafür haben wir viel gemacht, auch in Zusammenarbeit mit Leverkusen. Ich bin happy, dass da endlich der Knoten geplatzt ist. Ich glaube, insgesamt brauche ich noch ein bisschen, bis ich wieder Topform erreiche. Ich habe mich jetzt nicht schlecht gefühlt und mit halber Form kann man auch keine 8.200 Punkte machen. Aber ich wäre gern noch ein bisschen mehr on point gewesen, dafür brauche ich ein bisschen mehr Routine.
Tim Nowak (SSV Ulm 1846)
Der Start heute war eigentlich noch schlechter als der Tag gestern. Mit Abstand die schlechteste Hürdenzeit, gar nicht das Niveau, das ich habe. Dann sehr hektischer. stressiger Diskuswurf und Stabhochsprung. Diskus war ein bisschen wie Kugel am ersten Tag. Stabhochsprung war eine besondere Herausforderung, ohne einen richtig durchgesprungenen Sprung im Einspringen in den Wettkampf zu starten. Dass dann die 4,90 Meter standen, habe ich ganz gut gerettet. Speerwurf war super, der 1.500er war den Umständen entsprechend, das, was noch da war. Diejenigen, die schon viele internationale Meisterschaften mitgemacht haben, zum Beispiel Kevin oder Thomas van der Plaetsen, haben alle gesagt, dass das vom Gesamtunfang her der härteste Wettkampf war. Gefühlt ist 60 Prozent der Energie in das Drumherum gegangen und nur 40 Prozent in das Performen. Realistisch gesehen ist Ratingen die letzte Chance für Paris, aber ich kann mir gerade gar nicht vorstellen, in zehn Tagen noch einen Zehnkampf zu machen.
Die nächsten Meisterschaften
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