Brixia-Meeting (U18)

Das Brixia-Meeting ist der europaweit größte Vergleichskampf für U18-Teams, der seit über 30 Jahren alljährlich an Pfingsten im Brixener Stadion, Schauplatz der U18-Weltmeisterschaften 2009, stattfindet. Zunächst als Württemberg-Auswahl, seit 2002 als Baden-Württemberg-Team setzen wir uns dort mit Mannschaften aus fast allen italienischen Regionen, aus Slowenien, Bayern, der Schweiz und Österreich auseinander.

Einmarsch mit Fahnen, eine zunächst strenge Wettkampfregelung mit Callroom und Innenraumsperre für Trainer sowie italienische Konkurrenten und Kampfrichter („ai vostri posti, pronti, via“ ist hinterher ein allen bekanntes Kommando) machen diesen Vergleichskampf in der Höhe Südtirols zu einem Topevent, das für die besten aus Baden-Württemberg oft eine Durchgangsstation zu den ersten internationalen Auftritten im Deutschland-Trikot.

2022: BW-Auswahl landet neben dem Treppchen

Nach fünf Erfolgen in den sechs Auflagen bis Corona landete die baden-württembergische U18 beim 39. Brixia-Meeting dieses Mal neben dem Treppchen.

Immerhin zehn Podestplätze erreichte das junge Team, das fast zur Hälfte aus dem jüngeren Jahrgang bestand. Und trotz widriger Bedingungen – zum kurzen Kälteeinbruch in Mitteleuropa kam auch noch für die sechs Stunden Wettkampfzeit ständiger Niesel- bis Landregen – gab es acht Bestleistungen. Doch in der Breite reichte es dieses Mal nicht, um mit den dieses Mal erfolgreichen Venetiern, Slowenen und Bayern mithalten zu können, zumal zu den drei nicht besetzten Disziplinen noch zwei weitere „Nullwertungen“ dazukamen. So blieb Baden-Württemberg beim Brixen-Comeback nach drei Jahren dieses Mal nur der sechste Rang.

Mit Johanna Göring (Salamander Kornwestheim), die den Hochsprung locker mit 1,81 Meter für sich entschied, und Jolanda Kallabis (PTSV Freiburg), die mit ihren 60,33 Sekunden über 400 Meter Hürden bei „Wind und Wetter“ nur knapp über der Bestleistung blieb und über drei Sekunden zwischen sich und die Zweite legte, stellte Baden-Württemberg zwei der überragenden Athletinnen des Meetings. Dass beide nicht noch mit Meeting-Rekorden belohnt wurden, durfte man getrost den Witterungsbedingungen zuschreiben. Nicht erwarten konnte man den dritten Sieger aus dem Land: Maik Nold (SpVgg Holzgerlingen) konterte im letzten Durchgang des Weitsprungwettbewerbs mit neuer Bestleistung von 7,16 Meter.

Zweite Plätze gingen an die beiden Diskuswerfer der LG Steinlach-Zollern, die sich von der Nässe im Ring nicht beeindrucken ließen: Kelson de Carvalho warf mit 51,46 Meter in die Nähe der Bestleistung, Soraya Sprenger legte mit 41,50 Meter sogar noch ein bisschen was drauf. Das gelang auch Hammerwerfer Mateo Körner (LG Obere Murg). Der deutsche Winterwurfmeister verbesserte sich um eineinhalb Meter auf 62,77 Meter und wurde Dritter. Die weiteren dritten Plätze gingen an die Frauen-Fraktion im Team. Mara Fürniß (LG Region Karlsruhe) steigerte sich im Weitsprung auf 5,65 Meter. Stabhochspringerin Tamineh Steinmeyer (WGL Schwäbsich Hall) beließ es nach 3,90 Meter am Freitag in Gräfelfing unter den schwierigen Bedingungen in Brixen bei 3,45 Meter. Bianca Böhnke (VfL Waiblingen) konnte mit 4:35,54 Minuten über 1.500 Meter wieder an ihre starken Hallenleistungen anschließen. Schließlich gelangen Finja Dziobek (LAC Degerloch) dieses Mal 13,65 Meter beim Kugelstoßen.

2019: Knapper Sieg nach holprigem Start

Nach einem Jahr Pause an der Spitze hat sich das U18-Team der Leichtathletik Baden-Württemberg beim 37. Brixia-Meeting mit beeindruckenden Leistungen zurückgemeldet und sich vor der Lombardei und dem Veneto den Sieg gesichert.

Der Start ins Meeting geriet dieses Mal etwas holprig. Während unten in der Raiffeisenarena in Brixen wegen einer Verletzung von Geher Yannick Windelband (SG Schorndorf) die ersten Punkte abgeschrieben werden mussten, war im Quartier in Rodeneck der Bus nicht zum Laufen zu bringen. Mit Kleinbussen wurden die 30 verbliebenen Athleten und Trainer zum Teil knapp auf ihre Wettkämpfe ins Stadion transportiert. Die BW-Athleten ließen sich jedoch nichts anmerken und steigerten sich immer mehr in den Wettkampf hinein. Bemerkenswert war, dass in fast zwei Drittel der Wettkämpfe die Bestleistung eingestellt oder gar übertroffen wurde – unsere Athleten waren topfit. Mit Siegen für Tizian Lauria (LG Filder) mit 18,64 m im Kugelstoßen und von Paul Specht (VfL Sindelfingen) mit 3:59,32 Minuten über 1.500 m war dann auch das oberste Treppchen freigegeben. Laura Wilhelm (VfL Waiblingen) gewann die 400 m Hürden in 61,84, die Sprintstaffel der Jungs mit Felix Kunstein (MTG Mannheim), Vincent und Leon Evers (beide VfB Stuttgart) und Felix Herrmann (TSG Steinheim) siegte in starken 41,67, und zum krönenden Abschluss gewann Stella Rubrech (WGL Schwäbisch Hall) mit tollen 3,90 m den Stabhochsprung und scheiterte erst an der U20-EM-Norm von 4,05 m. Wie überhaupt die „Technikerinnen“ ein Garant für den Sieg waren, denn in 7 von 8 Disziplinen stand eine Vertreterin Baden-Württembergs auf dem Siegerehrungspodest. Insgesamt waren es gleich 17 Podestplätze (bei 36 Disziplinen), wo die Fahne mit den drei Löwen – wenn auch nicht immer richtig herum