Brixia Next Gen/ Brixia-Meeting (U18)
Das Brixia-Meeting ist der europaweit größte Vergleichskampf für U18-Teams, der in bislang 40 Auflagen alljährlich an Pfingsten im Brixener Stadion, Schauplatz der U18-Weltmeisterschaften 2009, stattfindet. Zunächst als Württemberg-Auswahl, seit 2002 als Baden-Württemberg-Team setzen wir uns dort mit Mannschaften aus fast allen italienischen Regionen, aus Slowenien, Bayern, der Schweiz und Österreich auseinander. Ab 2025 läuft das Meeting unter neuer Organisation und dem neuen Titel „Brixia Next Gen“.
Einmarsch mit Fahnen, eine zunächst strenge Wettkampfregelung mit Callroom und Innenraumsperre für Trainer sowie italienische Konkurrenten und Kampfrichter („ai vostri posti, pronti, via“ ist hinterher ein allen bekanntes Kommando) machen diesen Vergleichskampf in der Höhe Südtirols zu einem Topevent, das für die besten aus Baden-Württemberg oft eine Durchgangsstation zu den ersten internationalen Auftritten im Deutschland-Trikot.
2025: Starker dritter Rang beim ersten Brixia NextGen
Mit einem starken dritten Rang hat sich unser Team bei der ersten Auflage des Brixia NextGen angemeldet. In einem erstaunlich ausgeglichenen Feld, in dem zwischen dem Sieg und Platz neun gerade mal 60 Punkte Unterschied lagen, musste unser Team mit 397 Punkten nur Venetien mit 426 und der Lombardei mit 417 Punkten den Vortritt lassen. Nachdem man zunächst deutlich zurücklag, konnte sich das Team im Endspurt quasi mit der letzten Disziplin noch den Podestplatz sichern. Dass sich mit Emma Heckenlaible (LG Filstal) nach mehreren Jahren mal wieder jemand an die 5.000 Meter Bahngehen herantraute, machte letztlich den Unterschied zwischen „Sieg oder Apfel“. Die Parole hat Teamleiter Christian Hummel bei der Teambesprechung ausgegeben, weil es bislang für die Teams neben dem Podest stets eine Lage Südtiroler Äpfel gegeben hatte. Am Ende waren es „Sieg und Äpfel“!
Neun Mal reichte es für Team BW aufs Podest: Sina Stoll (TB Tailfingen) konnte mit 1,73 Meter im Hochsprung ihren Vorjahreserfolg wiederholen. Emma Rohrbach (LG Region Karlsruhe) rannte über 2.000 Meter Hindernis in 6:54,50 Minuten allen davon, und am Ende siegte Stabhochspringer Jonathan Hummel (LG Leinfelden-Echterdingen) mit 4,60 Meter. Während Hummel noch knapp an der Norm für die europäischen Jugendspiele in Skopje/ Mazedonien scheiterte, gelang diese neben Rohrbach noch Antonia Heberle (TV Rottenburg) mit 16,02 Meter im Kugelstoßen, Magdalena Melzer (LG Limes-Rems) mit 62,43 Meter im Hammerwerfen und Justin Hopfensitz (TSV Oberkochen), der sich im Dreisprung von 14,09 Meter auf fantastische 14,87 Meter steigern konnte. Dass diese drei trotzdem „nur“ auf dem zweiten Podest landeten, zeigt das hohe Niveau des Vergleichskampfes. Gar auf Rang fünf landete 200 Meter-Sprinterin Naomi Baumann (LG Staufen), obwohl sie mit einer riesigen Steigerung auf 24,14 Sekunden ebenfalls die Norm für Skopje unterbieten konnte.
Bronze gab es schließlich für Philippe Zierlein (TSG Rohrbach) mit 51,94 Meter im Diskuswerfen, Mara Dümmler (VfL Sindelfingen) mit 3,60 Meter im Stabhochsprung und für Judit Aechtle (LG Offenburg), die sich mit 2:13,28 Minuten über 800 Meter im Schlussspurt nach vorn kämpfte.
Welche Bedeutung der Teamspirit und die Wettkampfatmosphäre dieses Vergleichskampfes haben, illustrieren insgesamt 18 persönliche Bestleistungen, die bei guten äußeren Bedingungen bei 35 Einzelstarts erzielt wurden!
Ein herzlicher Dank geht deshalb an die Leichtathletik Baden-Württemberg, die an diesem Wettkampf trotz des enormen finanziellen Aufwands für Ausstattung, Anreise und Unterkunft festhält. Vor allem aber an das neue Organisationsteam um den Südtiroler Verbandspräsidenten Paolo Valt und den Organisations-Leiter Franco Cubich, die diese wichtige Traditionsveranstaltung unter dem neuen Namen fortführen und so vielen Jugendlichen ein einmaliges Wettkampferlebnis ermöglichen.
2024: Junges BW-Team schlägt sich wacker
Das junge Team - fast die Hälfte kommt aus dem jüngeren Jahrgang 2008 - konnte in jeder zweiten Disziplin eine neue persönliche Bestleistung präsentieren und landete am Ende mit 476 Punkten knapp hinter den Teams aus der Emilia Romagna und dem Latium auf Rang vier. Noch mal eine Klasse für sich war das Siegerteam aus der Lombardei um den 16-jährigen Superspringer Daniele Inzoli, der im Weitsprung mit 7,79 Meter glänzte.
Das individuelle Highlight aus baden-württembergischer Sicht setzte Stoßerin Antonia Heberle (TV Rottenburg), die bei ihrem Sieg die Kugel mit 15,92 Meter erstmals über die Norm für die U18-Europameisterschaften beförderte. Den zweiten Sieg holte sich Sina Stoll (TB Tailfingen) in der spannenden Hochsprungkonkurrenz. Mit 1,76 Meter blieb sie erneut über der EM-Norm und nur einen Zentimeter unter ihrer Bestleistung.
"Silberränge" gab es für Lukas Melzer (LG Teck) im Hammerwerfen und Emma Rohrbach (TV Bad Säckingen) über die 2.000 m Hindernis, die mit 59,06 Meter bzw. 7:09,08 Minuten neue Bestmarken setzten, sowie Diskuswerferin Anna-Maria Weber (LG Lauter), die nach bereits übertroffener EM-Norm dieses Mal mit ihren 41,74 Metern nicht zufrieden war.
Schließlich durften auch noch fünf BW-Athleten auf das Bronzepodest klettern. Die Langhürdler Rebekka Feirle (LG Östl. Bodenseekreis) und Jannis Gartmann (TV Weilstetten) verbesserten ihre Bestleistungen auf 62,79 bzw. 54,32 Sekunden. Hürdensprinter Nils Haumann (VfL Sindelfingen) steigerte sich von 14,31 auf 14,16 Sekunden und leitete nach dem üblichen "Fehlstart" Baden-Württembergs ohne Teilnehmer im Gehen die Aufholjagd ein. für reichlich Punkte sorgten auch die Speerwerfer Marlene Seeling (TV Eppelheim) mit 46,90 Metern und Lars Waitschull (TSV Aach-Linz) mit 58,25 Metern. Weitere sechs vierte Plätze dokumentierten die mannschaftliche Geschlossenheit des BW-Teams. Wie hoch das Niveau bei besten Wettkampfbedingungen teilweise lag, zeigt der vierte Platz von Piet Hoyer (LG Offenburg) über 1.500 m. Obwohl mit 3:57,63 Minuten nur zwei Sekunden über dem Meeting-Rekord aus 40 Jahren, reichte es für Hoyer, der über die 800 m schon die EM-Norm erfüllt hat, trotz starkem Endspurt nicht für einen Platz auf dem Podest.
Es war für die Jugendlichen erneut ein großartiges Erlebnis vom "Radetzky"-Ein-Marsch, über den Umgang mit den ungewohnten Bedingungen beim Wettkampf bis zum T-Shirt-Tausch mit den Athleten der anderen Regionen. Sechs Stunden Leichtathletik pur mit streng durchgetakteten 36 Disziplinen und schnellen Siegerehrungen. Dafür gilt unseren Gastgebern aus Südtirol um Präsident Bruno Cappello und der örtlichen Organisatorin Ilse Ogriseg wieder einmal unser herzlicher Dank. Wir kommen sehr gern wieder.
Endergebnis: 1. Lombardei 535 Punkte; 2. Emilia Romagna 510 Punkte; 3. Lazio 492 Punkte; 4. Baden-Württemberg 476 Punkte.
2022: BW-Auswahl landet neben dem Treppchen
Nach fünf Erfolgen in den sechs Auflagen bis Corona landete die baden-württembergische U18 beim 39. Brixia-Meeting dieses Mal neben dem Treppchen.
Immerhin zehn Podestplätze erreichte das junge Team, das fast zur Hälfte aus dem jüngeren Jahrgang bestand. Und trotz widriger Bedingungen – zum kurzen Kälteeinbruch in Mitteleuropa kam auch noch für die sechs Stunden Wettkampfzeit ständiger Niesel- bis Landregen – gab es acht Bestleistungen. Doch in der Breite reichte es dieses Mal nicht, um mit den dieses Mal erfolgreichen Venetiern, Slowenen und Bayern mithalten zu können, zumal zu den drei nicht besetzten Disziplinen noch zwei weitere „Nullwertungen“ dazukamen. So blieb Baden-Württemberg beim Brixen-Comeback nach drei Jahren dieses Mal nur der sechste Rang.
Mit Johanna Göring (Salamander Kornwestheim), die den Hochsprung locker mit 1,81 Meter für sich entschied, und Jolanda Kallabis (PTSV Freiburg), die mit ihren 60,33 Sekunden über 400 Meter Hürden bei „Wind und Wetter“ nur knapp über der Bestleistung blieb und über drei Sekunden zwischen sich und die Zweite legte, stellte Baden-Württemberg zwei der überragenden Athletinnen des Meetings. Dass beide nicht noch mit Meeting-Rekorden belohnt wurden, durfte man getrost den Witterungsbedingungen zuschreiben. Nicht erwarten konnte man den dritten Sieger aus dem Land: Maik Nold (SpVgg Holzgerlingen) konterte im letzten Durchgang des Weitsprungwettbewerbs mit neuer Bestleistung von 7,16 Meter.
Zweite Plätze gingen an die beiden Diskuswerfer der LG Steinlach-Zollern, die sich von der Nässe im Ring nicht beeindrucken ließen: Kelson de Carvalho warf mit 51,46 Meter in die Nähe der Bestleistung, Soraya Sprenger legte mit 41,50 Meter sogar noch ein bisschen was drauf. Das gelang auch Hammerwerfer Mateo Körner (LG Obere Murg). Der deutsche Winterwurfmeister verbesserte sich um eineinhalb Meter auf 62,77 Meter und wurde Dritter. Die weiteren dritten Plätze gingen an die Frauen-Fraktion im Team. Mara Fürniß (LG Region Karlsruhe) steigerte sich im Weitsprung auf 5,65 Meter. Stabhochspringerin Tamineh Steinmeyer (WGL Schwäbsich Hall) beließ es nach 3,90 Meter am Freitag in Gräfelfing unter den schwierigen Bedingungen in Brixen bei 3,45 Meter. Bianca Böhnke (VfL Waiblingen) konnte mit 4:35,54 Minuten über 1.500 Meter wieder an ihre starken Hallenleistungen anschließen. Schließlich gelangen Finja Dziobek (LAC Degerloch) dieses Mal 13,65 Meter beim Kugelstoßen.
2019: Knapper Sieg nach holprigem Start
Nach einem Jahr Pause an der Spitze hat sich das U18-Team der Leichtathletik Baden-Württemberg beim 37. Brixia-Meeting mit beeindruckenden Leistungen zurückgemeldet und sich vor der Lombardei und dem Veneto den Sieg gesichert.
Der Start ins Meeting geriet dieses Mal etwas holprig. Während unten in der Raiffeisenarena in Brixen wegen einer Verletzung von Geher Yannick Windelband (SG Schorndorf) die ersten Punkte abgeschrieben werden mussten, war im Quartier in Rodeneck der Bus nicht zum Laufen zu bringen. Mit Kleinbussen wurden die 30 verbliebenen Athleten und Trainer zum Teil knapp auf ihre Wettkämpfe ins Stadion transportiert. Die BW-Athleten ließen sich jedoch nichts anmerken und steigerten sich immer mehr in den Wettkampf hinein. Bemerkenswert war, dass in fast zwei Drittel der Wettkämpfe die Bestleistung eingestellt oder gar übertroffen wurde – unsere Athleten waren topfit. Mit Siegen für Tizian Lauria (LG Filder) mit 18,64 m im Kugelstoßen und von Paul Specht (VfL Sindelfingen) mit 3:59,32 Minuten über 1.500 m war dann auch das oberste Treppchen freigegeben. Laura Wilhelm (VfL Waiblingen) gewann die 400 m Hürden in 61,84, die Sprintstaffel der Jungs mit Felix Kunstein (MTG Mannheim), Vincent und Leon Evers (beide VfB Stuttgart) und Felix Herrmann (TSG Steinheim) siegte in starken 41,67, und zum krönenden Abschluss gewann Stella Rubrech (WGL Schwäbisch Hall) mit tollen 3,90 m den Stabhochsprung und scheiterte erst an der U20-EM-Norm von 4,05 m. Wie überhaupt die „Technikerinnen“ ein Garant für den Sieg waren, denn in 7 von 8 Disziplinen stand eine Vertreterin Baden-Württembergs auf dem Siegerehrungspodest. Insgesamt waren es gleich 17 Podestplätze (bei 36 Disziplinen), wo die Fahne mit den drei Löwen – wenn auch nicht immer richtig herum