Wer holt die Hallentitel in Leipzig?

  16.02.2017    BW-Leichtathletik Leistungssport
Am kommenden Wochenende (18./19. Februar) geht es für die baden-württembergischen Top-Athleten in Leipzig um die DM-Titel und die Fahrkarten zur Hallen-EM in Belgrad.

Die Arena in Leipzig ist in diesem Jahr Austragungsort der Deutschen Hallenmeisterschaften. Am kommenden Wochenende (18./19. Februar) geht es dabei für die Top-Athleten des DLV nicht nur um die nationalen Titel sondern auch um die Fahrkarten zu den Hallen-Europameisterschaften in Belgrad (Serbien) vom 3.-5. März 2017.

Im vergangenen Jahr gingen bei den Hallenmeisterschaften an selber Stelle drei Titel nach Baden-Württemberg. Marie-Laurence Jungfleisch gewann den Hochsprungwettbewerb der Frauen ganz souverän und Lena Urbaniak und Tobias Dahm sorgten dafür, dass beiden Kugelstoß-Titel ins Ländle gingen. In diesem Jahr werden die Karten allerdings neu gemischt. Beide Kugelstoßsieger werden ihren Vorjahrestitel nicht verteidigen, Lena Urbaniak verzichtet ganz auf Hallenwettkämpfe und konzentriert sich voll auf die Freiluftsaison, Tobias Dahm hat sich noch vor Beginn der Hallensaison die Achillessehne gerissen und fällt damit für längere Zeit aus.

Die dritte baden-württembergische Titelverteidigerin, Marie-Laurence Jungfleisch ist bei ihren bisherigen Hallenauftritten noch nicht richtig in Schwung gekommen. Zudem ist ihr mit der jungen Jossie Graumann von der LG Nord Berlin eine ernsthafte Konkurrentin erwachsen, die mit ihren 1,92 Meter nicht nur die aktuelle DLV-Hallenbestenliste anführt, sondern auch schon die Hallen-EM-Norm in der Tasche hat. Welche Athleten aus Baden-Württemberg in Leipzig in die Bresche springen können, wird sich erweisen. Klar ist jedoch, dass die Wiederholung des Vorjahresergebnissen schon ein Erfolg wäre, denn zahlreiche Top-Athleten wie zum Beispiel die Weitspringer Malaika Mihambo und Fabian Heinle oder Hürdensprinter Gregor Traber komplett auf die Hallensaison verzichten.

Hier ein Überblick über die baden-württembergischen Medaillenkandidaten:

800 m Männer
Ein Generationenwechsel zeichnet sich über 800 Meter ab. Mit dem Leipziger Robert Farken, Christoph Kessler von der LG Region Karlsruhe und dem Wattenscheider Marius Probst stehen drei junge Läufer an der Spitze der Hallenbestenliste, die auch alle schon die Hallen-EM-Norm unterboten haben. Da sich bei dieser Konstellation ein taktisches Rennen um den Sieg abzeichnet, ist für den Karlsruher Christoph Kessler, im Vorjahr auf dem Bronzerang, am Ende alles drin.

1500 m Männer
Schwierig einzuschätzen ist die Situation auf der 1500 Meter-Distanz. Titelverteidiger Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) bestreitet in Leipzig sein erstes Rennen der Saison und auch das Leistungsvermögen des zweimaligen 800 Meter-Meisters Robin Schembera, der in diesem Jahr über 1500 Meter versucht, ist schwer einzuschätzen. Einige starke Rennen hat dagegen in dieser Hallensaison bereits Martin Sperlich vom VfB LC Friedrichshafen abgeliefert. Bei entsprechendem Rennverlauf ist ihm durchaus ein Medaillenplatz zuzutrauen.

3.000 m Männer
Als einziger deutscher Läufer hat bislang nur Richard Ringer vom VfB LC Friedrichshafen die Hallen-EM-Norm erfüllt. Er hat allerdings ernsthafte Konkurrenz aus dem eigenen Landesverband. Timo Benitz von der LG farbtex Nordschwarzwald, der über 1500 Meter schon das EM-Ticket in der Tasche hat, kann im Spurt durchaus alle Konkurrenten schlagen; schon viele Rennen hat er oft auf den letzten 100 Metern für sich entschieden. Mit Marcel Fehr von der SG Schorndorf kommt ein weiterer Medaillenkandidat aus Baden-Württemberg, er ist der dritte deutsche Läufer nach Ringer und Benitz, der in diesem Jahr schon eine Zeit unter 8 Minuten gelaufen ist.

Stabhochsprung Männer
Der Stabhochsprungwettbewerb der Männer hat mit Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) einen klaren Favoriten, auch wenn er bislang noch nie den Deutschen Hallentitel gewinnen konnte. Gemeinsam mit dem Leverkusener Karsten Dilla befindet sich Florian Gaul vom VfL Sindelfingen dahinter in Lauerstellung. Er zeigte in dieser Hallensaison bislang konstante Höhen um 5,60 Meter. Ein Ausrutscher nach oben könnte ihn durchaus auch ganz nach oben katapultieren.

Weitsprung Männer
Der Titelverteidiger Alyn Camara vom ASV Köln ist bislang noch nicht richtig in Form gekommen. Dies könnte die Chance für Julian Howard von der LG Region Karlsruhe sein, nach der Vizemeisterschaft 2016 in diesem Jahr ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Mit seinen beim Hallenmeeting in Karlsruhe erzielten 7,97 Metern steht er auf jeden Fall auf Platz 1 der DLV-Bestenliste und hat als einziger deutscher Springer die EM-Norm schon in der Tasche.

Dreisprung Männer
Wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischen kommt, dürfte am Titelgewinn des Chemnitzers Max Heß kein Weg vorbeiführen. Der Dreisprung-Shooting-Star des Vorjahres kann mit 16,68 Metern bisher als einziger DLV-Springer eine Weite über 16 Meter vorweisen. Auf Platz 2 der Hallenbestenliste liegt Martin Jasper vom VfB Stuttgart. Dies ist allerdings noch kein Freibrief für die Silbermedaille; ein Sprung in Richtung der 16 Meter-Marke sollte allerdings auf jeden Fall für ein Medaille gut sein.

Kugelstoßen Männer
Dass der für den SC DHfK Leipzig startende David Storl am Ende ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen dürfte, wird niemand ernsthaft bezweifeln. Spannend wird nach dem verletzungsbedingten Ausfall des Sindelfingers Tobias Dahm der Kampf um die beiden weiteren Medaillenplätze. Bodo Göder vom SR Yburg Steinbach hat dabei durch die Chance, seinen dritten Platz vom Vorjahr noch zu steigern. Mit seinen am vergangenen Wochenende erzielten 19,39 Metern liegt er nur mit 9 Zentimetern Rückstand auf den Magdeburger Dennis Lewke auf Rang 3 der aktuellen Hallenbestenliste.

60 m Frauen
Auf den beiden ersten Finalplätzen können Rebekka Haase vom LV 90 Erzgebirge und Gina Lückenkemper von der LGO Dortmund erwartet werden, die mit 7,14 bzw. 7,19 Sekunden im nationalen Vergleich die besten Zeiten vorweisen können. Dahinter dürfte es ein spannendes Rennen um die Plätze geben, in das auch die beiden MTG Mannheim-Sprinterinnen Alexandra Burkhardt und Yasmin Kwadwo gute Karten haben dürften. 6 DLV-Sprinterinnen haben bereits die Hallen-EM-Norm unterboten, sodass das 60 Meter-Finale auch ein Ausscheidungsrennen um die EM-Startplätze sein wird.

200 m Frauen
In der Favoritenrolle über 200 Meter ist Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge). Die Seriensiegerin der letzten drei Jahre hat in diesem Jahr 23,15 Sekunden stehen geht damit als Jahresbeste in Leipzig an den Start. Ihrer Zeit am nächsten gekommen ist bislang Nadine Gonska von der MTG Mannheim, die damit zu den Medaillenanwärterinnen über die Hallenrunde gehört.

3.000 m Frauen
Für Alina Reh vom SSV Ulm 1846 wird ihr Start in Leipzig über 3.000 Meter gleichzeitig ihr erster Auftritt in der Hallensaison 2017 sein. Im Vorjahr lief Alina Reh als Zweite hinter Konstanze Klosterhalfen durchs Ziel. Das die Vorjahressiegerin in diesem Jahr auf die 1500 Meter-Strecke setzt, heißt allerdings noch nicht, dass der Weg zum Titel für Alina Reh frei ist. Mit Maren Kock (LG Telis Finanz Regensburg) und Caterina Granz (LG Nord Berlin) haben zwei weitere Titelaspirantinnen sowohl für die 1500 Meter als auch für die 3.000 Meter gemeldet. Da ein Doppelstart wegen des Zeitplans nicht in Frage kommt, wird es sich erst vor Ort entscheiden, mit welchen Läuferinnen sich Alina Reh auseinander setzen muss. Auch Hanna Klein von der SG Schorndorf hat durchaus das Potential, um die Medaillen mitzulaufen.

60 m Hürden Frauen
Nach den bisherigen Ergebnissen der Hallensaison dürfte sich der Titelkampf zwischen Cindy Roleder (SV Halle) und Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) entscheiden. Nach den bisher gezeigten Leistungen kann Ricarda Lobe von der MTG Mannheim durchaus zugetraut werden, ihren Bronzerang vom Vorjahr zu wiederholen. Mit 8,08 Sekunden hat sie zudem auch schon die EM-Norm erfüllt. Fraglich ist noch die Teilnahme von Nadine Hildebrand vom VfL Sindelfingen, die sich bei einem Start im Glaspalast Ende Januar einen leichten Musekelfaserriss zugezogen hat.

Hochsprung Frauen
Bislang viermal stand Marie-Laurence Jungfleisch vom VfB Stuttgart bei Deutschen Hallenmeisterschaften ganz oben auf den Treppchen. Bei ihren bisherigen Hallenauftritten ist die Titelverteidigerin aber noch nicht richtig in Schwung gekommen. Zudem ist ihr mit der jungen Jossie Graumann von der LG Nord Berlin eine ernsthafte Konkurrentin erwachsen, die mit ihren 1,92 Meter nicht nur die aktuelle DLV-Hallenbestenliste anführt, sondern auch schon die Hallen-EM-Norm in der Tasche hat. Die Stuttgarterin muss sich also sowohl für die Hallen-EM-Teilnahme als auch für den 5. Titelgewinn strecken.

Kugelstoßen Frauen
Fast dieselbe Situation wie bei den Männern bietet der Kugelstoßwettbewerb der Frauen. Die Titelverteidigerin Lena Urbaniak von der LG Filstal wird in Leipzig nicht in den Ring gehen. Dafür greift die im Vorjahr verletzungsbedingt abwesende Weltmeisterin Christina Schwanitz wieder ins Geschehen ein. Somit scheint der Kampf um Platz 1 schon entschieden. Hinter ihr wird es aber wie bei den Männern auch einen spannenden Kampf um Silber und Bronze geben. Gute Karten hat dabei auch die U20-Weltmeisterin Alina Kenzel vom VfL Waiblingen. Mit 17,68 Metern steht sie mit nur 10 Zentimeter Rückstand auf die Neubrandenburgerin Claudine Vita auf Platz 3 der Meldeliste.

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