Mehrkampf-DM: Vorschau auf Hannover
Am Wochenende ist in Hannover Mehrkampf-Zeit: Von Freitag bis Sonntag begeben sich einige der besten deutschen Allrounder auf Titeljagd. "Der Niedersächsische Leichtathletik-Verband hat sich stets als guter Gastgeber bewährt und wir haben im Erika-Fisch-Stadion mit der angrenzenden Mehrkampfanlage beste Voraussetzungen für ein dreitägiges Sieben- und Zehnkampf-Fest von der U16 bis zu den Aktiven", blickt der Leitende Bundestrainer Mehrkampf Frank Müller voraus.
Den Auftakt machen am Freitag die U20-Athletinnen, die mit einem starken Feld aufwarten können. In Abwesenheit von U20-Europameisterin Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern) rückt die Zweite der U20-EM Pia Meßing (TV Gladbeck; PB: 5.915 pt) in die Rolle der Favoritin. Ebenfalls stark einzuschätzen sind die weitere U20-EM-Teilnehmerin Kajsa Zimmermann (SV Halle; 5.742 pt) und die Potsdamerin Laura Sophie Duckhorn, die eine Bestleistung von 5.678 Punkten mitbringt. Mit Tabea Eitel (LG Filder; 5.419 pt) ist zudem die U20-EM-Fünfte im Weitsprung am Start.
In der männlichen U20 gibt sich der Europameister die Ehre: Amadeus Gräber (SV Leonardo da Vinci Nauen), der in Jerusalem (Israel) mit 8.209 Zählern, der höchsten Punktzahl eines Athleten im ersten U20-Jahr, für Furore sorgte. Erster Anwärter auf Silber dürfte Emanuel Molleker (LG Filder) sein, der ebenfalls bei der U20-EM am Start war und einen Hausrekord von 7.448 Punkten aufweisen kann. Dritter 7.000-Punkte-Athlet im Feld ist dessen Vereinskollege Moritz Eisold (7.030 pt).
Tim Nowak gegen zwei Lokalmatadoren
Am Samstag steigen dann auch die Aktiven in den Wettkampf ein. "Im Anschluss an die WM wollen mehrere starke deutsche Athletinnen und Athleten die DM dafür nutzen, sich frühzeitig für die internationalen Höhepunkte im kommenden Jahr zu positionieren und ihre Bestleistungen anzugreifen", meint Frank Müller. Wer sich in diesem Jahr nicht für die Highlights qualifiziert hat, will umso mehr seine Chance auf die EM 2024 und die Olympischen Spiele 2024 ergreifen – dafür kann Hannover ein wichtiger Meilenstein sein.
Drei Athleten sollte man im Feld der Männer besonders im Auge behalten: Die beste persönliche Bestmarke geht mit 8.229 Punkten auf das Konto von Tim Nowak (SSV Ulm 1846). Doch der WM- und EM-Teilnehmer des zurückliegenden Jahres muss sich des Angriffs zweier Lokalmatadoren erwehren. Da ist zum einen Marcel Meyer (Hannover 96), der sich in einem mitreißenden Zehnkampf bei der U23-EM als Vierter auf 8.096 Punkte steigerte – 21 Zähler mehr, als Tim Nowak in diesem Jahr in Ratingen erzielt hat.
Wird aus dem Duell ein Vierkampf?
Bei den Frauen kommt es zur Neuauflage des Duells aus dem Vorjahr: Titelverteidigerin Mareike Rösing (USC Mainz) und Anna-Lena Obermaier (LG Telis Finanz Regensburg) waren die Hauptdarstellerinnen im Krimi von 2022, als die Top Zwei vor den 800 Metern nur zehn Punkte trennten. Die beste Vorleistung hat jedoch in diesem Jahr eine U23-Athletin erbracht: Marie Dehning (TSV Bayer 04 Leverkusen). Die 20-Jährige strich Ende Mai in Bernhausen 5.952 Zähler ein und ist damit erste Herausforderin des Duos.
Nicht ganz so stark besetzt sind die Felder der U23, da die aussichtsreichsten Athletinnen und Athleten dieser Altersklasse sich für einen Start bei den Aktiven entschieden haben. Hier stechen unter anderem die Namen der amtierenden Deutschen U20-Meisterin Anna Neubert (1. LAV Rostock) und des Zweitplatzierten der U20 von 2022 Fred Isaac Fleurisson (SV Leonardo-da-Vinci Nauen) heraus.
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