Leo Neugebauer: „Ich schau mal wie es weitergeht und lasse mich überraschen“

  21.06.2018    BW-Leichtathletik WLV
Nachdem der 18-Jährige Leo Neugebauer sein Saisonziel verpasste, blickt er weiterhin motiviert in die Zukunft.

Seit zwölf Jahren widmet sich Neugebauer der Leichtathletik. Als er sechs Jahre alt war, brachten seine Eltern den Vorschlag, dass er die Leichtathletik Gruppe in Leinfelden-Echterdingen besuchen könnte. Diesem Vorschlag ging er nach. Nebenbei spielte der heute 18-Jährige Fußball, doch dies beendete er mit 15 Jahren, um sich ganz der Leichtathletik zu widmen. Sein Vater spielte damals Fußball, deshalb ist Neugebauer nicht klar, woher er dieses Talent hat. "Vermutlich habe ich etwas den Körperbau meines Vaters übernommen", erzählte er.

Schon von klein auf ist Neugebauer bei der LG Leinfelden-Echterdingen. Mit seinen Teamkollegen hat er ein sehr gutes Verhältnis. Sie unterstützen sich gegenseitig auf Wettkämpfen, motivieren sich und sind füreinander da. Mit seinem Trainer hat er ebenfalls ein sehr gutes Verhältnis, was sehr wichtig für einen so erfolgreichen Sportler ist, da er unter anderem sechs Mal in der Woche trainiert. "Das Training ist meistens sehr strukturiert", erzählte er und so stehen beispielsweise freitags so gut wie immer Läufe auf dem Programm.

Eine Routinevorbereitung auf den nächsten Mehrkampf hat der 18-Jährige nicht wirklich. Eine Woche davor vermeidet er jegliche Kraftübungen, um dem Muskelkater aus dem Weg zu gehen. In dieser Woche stehen hauptsächlich die Technik im Vordergrund und die jeweiligen Anlaufkontrollen. Ein Tag davor entspannt er sich, um sich auf den Wettkampf vorzubereiten.

Seit klein auf betreibt Neugebauer den Mehrkampf. Am 3. Mai 2008 absolvierte er erfolgreich seinen ersten 3-Kampf als Schüler in der M8. Mit einer Zeit über 50 Meter von 8,66 Sekunden, einer Weite von 3,14 Meter im Weitsprung und von 24,50 Meter im Ballwurf beendete er diesen mit 765 Punkten. Ab diesem Zeitpunkt war Neugebauer nicht mehr zu bremsen. Vier Jahre später, am 05. Mai 2012, schloss er seinen ersten 4-Kampf mit starken 1.614 Punkten ab. Zwei Jahre später kam es dann zum 5-Kampf, welchen er mit 2.599 Punkten hinter sich ließ. Seinen ersten 7-Kampf absolvierte er mit 3.923 Punkten, seinen ersten 9-Kampf mit 4.533 Punkten und seinen ersten 10-Kampf mit 7.080 Punkten.

Besten Disziplinen heute sind der Weitsprung (7,17 m), der Hochsprung mit einer super Höhe von 2,07 Meter und der Diskuswurf (46,56 m). Seine erfolgreichste Saison war 2017, als er zur WM nach Kenia fahren durfte. "Es war einfach ein geiles Erlebnis", erzählte Neugebauer stolz. Er fand es total toll vor 60.000 Zuschauern seiner Leidenschaft, dem 10-Kampf, nachzugehen. Es war eine komplett neue Erfahrung. "Ebenso war das Essen auch gut". Die WM beendete er nach dem zweiten Tag auf Platz drei und durfte mit einer Bronzemedaille um den Hals die Heimreise antreten.

Doch dass der 18-Jährige das schafft, hätte ein Jahr zuvor niemand geglaubt. Im Jahr 2016 musste Neugebauer eine komplette Saison aussetzen, da er mit einem knöchernen Bandausriss in der Hüfte zu kämpfen hatte. Umso schöner war es für ihn, dass er ein Jahr später sehr stark in die Leichtathletik zurückkommen konnte.

Am 2./3. Juni 2018 startete Neugebauer in Bernhausen, um sich für das Saisonziel (U20-WM in Finnland) zu disqualifizieren. Die Qualifikation von 7.200 Punkten schaffte der 18-Jährige mit 7.262 Punkten, jedoch landete er am Ende auf Platz vier und muss somit bei der Nachwuchs-Titelkämpfen zuschauen. Doch er lässt sich davon nicht unterkriegen und ist gespannt auf die Zukunft, was diese so bringen wird.

Xenia Gohl

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