Jürgen Koessler – ein wahres TOP-Vorbild Ehrenamt
Einmal im Jahr treffen sich die Persönlichkeiten des Sports in der Rhein-Neckar-Region zur großen Preisverleihung des Sportawards. Dann vergibt die Rhein-Neckar-Zeitung in verschiedenen Kategorien an Personen, die den Sport in der Region im zu Ende gehenden Jahr geprägt haben.
Einer der geehrten, die die Oscar-ähnliche Statue 2024 in den Händen halten darf, ist Jürgen Koessler vom TSV Schönau 1890. Ein Mann, auf den die Kategorie „TOP Vorbild Ehrenamt“ passt, wie auf kaum einen anderen. Seit 1983 führt er die Geschicke der Leichtathletik-Abteilung des Vereins im Odenwald, nahe Heidelberg. An vier Tagen pro Woche leitet er sieben Gruppen. Von den Dreijährigen bis ins Seniorenalter. Sein ältester Schützling ist 89, schreibt die Rhein-Neckar-Zeitung über ihn und zitiert Koessler: „Ohne den Rückkhalt meiner Familie würde das gar nicht gehen.“
Doch das Engagement im Verein ist nur die halbe Wahrheit, schreibt man über das ehrenamtliche Engagement des 67-Jährigen. Seit 2014 lenkt er als Vorsitzender den BLV-Kreis Rhein-Neckar – den mit über 10.000 Mitgliedern in 72 Vereinen größten der 17 Kreise und Bezirke im Leichtathletik-Verband. 2017 übernahm er dann im BLV das Amt des Kampfrichterwartes, das er seitdem im Tandem mit Daniel Sommerhalter sehr erfolgreich ausübt. Sein Markenzeichen ist dabei die rote Schildmütze, gelb bestickt mit den drei Buchstaben BLV. Von weither ist er damit im Oval der Laufbahn gut zu finden. Und während noch manch einer bei der Kampfrichterbesprechung morgens um 10 Uhr müde dreinschaut, strahlt Jürgen Koessler in seiner stets kurzen und knappen Ansprache eine unglaubliche Freundlichkeit und Wärme aus. Was dabei nie fehlt, ist ein Dankeschön an all die anderen Ehrenamtlichen, die genauso wie er bei Regen und Sonne viele Stunden am Stück auf dem Platz steht. Ein Ruck geht dabei durch die Traube der Kampfrichter und Helfer, wenn Jürgen Koessler die eigentlich eher trocken daherkommende Einsatzplanung humorvoll verliest und so manch einer wirkt nach der Kampfrichterbesprechung erwacht, die er gerne mit den Worten im odenwäldlerischen Singsang schließt: „Und wenn es ein Problem gibt, dann redde mer drübber. Des kriege mir alles hi!“ Und so ist es dann im Tagesverlauf auch keine Seltenheit, dass man das Vorbild Ehrenamt auch mal selbst anpacken sieht. Wenn er merkt, ein Kampfrichter oder Helfer braucht eine Pause oder es ist Not am Mann greift er kurzerhand auch selbst zum Rechen an der Weitsprunggrube oder bringt die Wurfgeräte aus dem Sektor zurück. Doch keiner ist perfekt, denn Fehler sind menschlich. Eine weitere Maxime des jung gebliebenen Funktionärs. Und so ist auch ein Mann wie Jürgen Koessler nicht fehlerfrei. Gerne vergisst er vor lauter Engagement, Sonnencreme aufzutragen. Wie gut, dass er in dieser Situation den Rückhalt seiner Familie hat: Bei der nächsten Stippvisite im Wettkampfbüro erinnert ihn seine Tochter Mirjam ganz sicher daran!
Danke, Jürgen für dein Engagement – du bist ein echtes Vorbild im Badischen Leichtathletik-Verband!
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