Baden-Württemberger in Position für Titel und Tickets
  02.06.2021 •     WLV , Top-News WLV , Wettkampf , BLV , Top-News BLV , BLV-Wettkampf , BW-Leichtathletik , Top-News BW-Leichtathletik , Wettkampfsport , Leistungssport


Ganz klar: Neben den Meistertiteln geht es bei der DM in Braunschweig vor allem um die Olympia-Qualifikation. Einige Baden-Württemberg haben sich für diese Ticket-Kämpfe in Position gebracht.

Männer

Über 800 Meter steht der Karlsruher Christoph Kessler auf Rang 2 der Meldeliste. Die Olypmia-Norm scheint mit 2 Sekunden zu seiner bisherigen Saisonbestleistung zwar außer Reichweite, aber eine Medaille ist auf jeden Fall greifbar. Da einige der Disziplinkollegen der Olympia-Norm von 1:45,20 Sekunden nachjagen, hat er vielleicht Glück und statt taktischem Meisterschaftsrennen wird Tempo serviert  – dann kann er sich der Qualifikation zumindest ein gutes Stück annähern.

Besser stehen die Chancen auf die Olympia-Norm für Hürdensprinter Gregor Traber. Dem Papier nach muss er nur noch antreten, um den Titel wiederzuholen, den er, weil er nicht antreten konnte, hatte 2020 abgeben müssen. Doch im Hürdenwald kann viel passieren und 0,23 Sekunden schneller müssen es diese Saison noch sein für den Tübinger  –  im Rahmen einer Deutschen Meisterschaft durchaus möglich.

Eine ähnliche Ausgangssituation hat Constantin Preis. Der Langhürdensprinter aus Sindelfingen wird normalerweise auch dieses Jahr den Deutschen Meister-Titel holen. Mit etwas Druck von Emil Agyekkum (SCC Berlin) geht es vielleicht Richtung 49,00 Sekunden-Marke, und damit weiter Richtung Olympia-Norm (48,90 sec).

8,05 Meter müssen im Weitsprung her für ein Reiseticket nach Tokio. Fabian Heinle hat grundsätzlich das Zeug dazu, steht in dieser Saison aber noch bei 7,73 Metern. Vielleicht klappts im Doppelpack gemeinsam mit seinem Stuttgarter Vereinskollegen Max Kottmann (7,79m).

Die Bahn frei ist nach Absage von David Storl für die Sindelfinger Kugelstoßer Simon Bayer, Tobias Dahm und Eric Maihöfer sowie den Kirchheimer Christian Zimmermann – zumindest zum Deutschen Meistertitel. 21,10 Meter sind jedoch auch eine Hausnummer, für die alle ein gehöriges Stück drauf legen müssten.

Stichwort: „Speerwurf der Männer in Deutschland“, nächste Assoziation: Johannes Vetter. Auch wenn sich der Offenburger bei seinem letzten Wahnsinnswurf auf 96,29 Meter leicht verletzt hat, führt kein Weg an ihm vorbei, weder zum Deutschen Meistertitel noch zum Olympia-Ticket, das er schon sicher in der Tasche hat.


Frauen

Die Titelverteidigerin Jessica Bianca Wessolly (MTG Mannheim) muss sich wiedererstarkter Konkurrenz stellen: Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar) und Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen) waren bisher in der Saison über 200 Meter schneller als die Mannheimerin. Die Norm von 22,80 Sekunden verlangt von allen eine Steigerung um mindestens 0,2 Sekunden, ist bei guten Bedingungen aber auch für alle drin.

Freuen darf man sich auf den nächsten Dreikampf zwischen Hanna Klein, Caterina Graz (LG Nord Berlin) und Vera Coutellier (ASV Köln). Zuletzt hatte immer die Tübingerin die Nase vorne und die Chancen stehen gut, dass sie auch dieses Mal gewinnt. Die Norm von 4:04,20 Minuten wird nur in Zusammenarbeit der drei machbar sein.

Auch wenn Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) bei den letzten Deutschen Meisterschaften ihr Rennen nicht beenden konnte, ist Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) die Titelverteidigerin, die das Feld auch in diesem Jahr sicher nicht kampflos aufgeben wird. Die Hindernisspezialistin überzeugte zuletzt wiederholt bei internationalen Meisterschaften wie der Team-EM und der Hallen-EM und wird dieses neue Niveau bei den nationalen Meisterschaften ausspielen. Dem Papier nach wird es über 3.000 Meter Hindernis sehr schwer, an Krause vorbeizukommen. Doch auch über 5.000 Meter stehen beide Athletinnen in der Startliste.

Kann Pamela Dutkiewicz-Emmerich (TV Wattenscheid 01) in Braunschweig ihren Saisoneinstieg geben? Davon abhängig wird der Weg zum Meistertitel für ihre Mannheimer Trainingspartnerin und Titelverteidigerin Ricarda Lobe schwieriger werden. Nach kontinuierlicher Steigerung ist Lobe inzwischen bei 13,03 Sekunden in dieser Saison angekommen. 12,84 Sekunden sind drin, besonders, wenn auf der Nebenbahn ebenso schnelle Konkurrenz über die Hürden jagt.

Vom Überraschungssieg vor 2 Jahren zur klaren Favoritin: Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen) muss im Prinzip ihr Rennen durchbringen, dann ist der Titel wieder gesichert. Eine halbe Sekunde fehlt noch zur Olympia-Norm.

Die aktuell stärkste Hochspringerin im Land darf leider nicht bei den Deutschen Meisterschaften antreten – dafür ist die 16-Jährige Johanna Göring (SV Salamander Kornwestheim) noch zu jung. 1,92 Meter kann sie vorweisen, eine Höhe, die die Olympia-Teilnehmerin von 2016, Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) schon oft überquert hat. Dieses Jahr allerdings muss eine deutliche Steigerung her, um so hoch zu kommen, und damit auch der Norm für die Spiele 2021 näher (1,96 m).

Stefanie Berndorfer (SSV Ulm 1846) musste ihren Start leider kurzfristig absagen. Probleme mit der Bandscheibe verhindern eine Teilnahme. dafür liegt Jacqueline Otchere (MTG Mannheim) in Lauerstellung. Nach langem Wiederaufbau nach Verletzung sprang sie erst am letzten Wochenende 4,45 Meter. Diese Leistung könnte in Braunschweig eine Medaille, wenn nicht sogar Gold, wert sein. Die Olympia-Norm liegt bei 4,70 Meter.

Der Weitsprung-Wettbewerb der Damen wird dieses Jahr nicht allein von der Frage bestimmt sein, mit welcher Weite Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) gewinnen wird. Die Konkurrenz ist dieses Jahr stark und die Weltmeisterin noch nicht wieder in Top-Form. Die Olympia-Qualifikation ist für sie dennoch kein Thema mehr.

Neu-Drehstoßerin Alina Kenzel (VfL Waiblingen) kommt immer besser zurecht. 17,96 Meter hat sie bisher stehen, auf jeden Fall eine medaillenwürdige Weite. 18,50 Meter sind die Qualifikation für Olympia, auch die kann sie bei einem richtig guten Versuch treffen.

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