Pilotprojekt Schulzeitstreckung des Kultusministeriums Baden-Württemberg

Mit einem neuen, das Elite- und Partnerschulmodell ergänzenden Gesamtkonzept, will es das Kultusministerium mit Beginn des Schuljahres 2016/17 jungen Leistungssportlern erleichtern, Training und Schule in Einklang zu bringen. Hierfür sollen junge Leistungssportler die Schulzeit strecken können.

Sporttalente bewältigen bereits in jungen Jahren ein enormes Trainingspensum. Ziel ist es vor allem, den Schülern die für eine Spitzensportkarriere notwendige Zeit zur Verfügung zu stellen. Junge Spitzensportler sind dabei auf eine gute Zusammenarbeit von Schule und organisiertem Sport angewiesen. Das Gesamtkonzept ergänzt diese bestehenden Maßnahmen jetzt um folgende weitere Bausteine.

Individuelle Schulzeitstreckung – Flexibilität für den Einzelnen

In der gymnasialen Kursstufe kann mit der individuellen Schulzeitstreckung das Abitur nach drei anstatt nach zwei Jahren abgelegt werden, in der Sekundarstufe 1 kann ein Schuljahr auf zwei ausgedehnt werden. Dieses Modell ist für einzelne Schüler interessant, die Sportarten mit besonders hohen Trainingsumfängen ausüben, wie etwa Schwimmen, Leichtathletik, Gerätturnen oder Rhythmischen Sportgymnastik.

Strukturelle Schulzeitstreckung: Mehr Zeit für Training

Das Modell der strukturellen Schulzeitstreckung entwickelte maßgeblich das Otto-Hahn-Gymnasium Ludwigsburg in Zusammenarbeit mit der Leichtathletik Baden-Württemberg. In diesem Modell besucht eine Gruppe von mindestens zwölf Spitzensporttalenten einen Teil des Unterrichts gemeinsam mit den Mitschülern, einzelne Fächer werden separat unterrichtet. Die Nebenfächer werden im Bildungsabschnitt von Klasse 8 bis Klasse 10 um ein zusätzliches Jahr ausgedehnt.

Die strukturelle Schulzeitstreckung kann nur von Elite- oder Partnerschulen mit Sportprofil angewendet werden, die von vergleichsweise vielen Spitzensporttalenten besucht werden. Damit sie im Schulalltag umgesetzt werden kann, stellt das Kultusministerium diesen Schulen zusätzlich 45 Deputatsstunden zur Verfügung.

Die Leichtathletik Baden-Württemberg unterstützt dieses Pilotprojekt indem sie die Landestrainerin Nachwuchs am BSP/LLZ Stuttgart mit der inhaltlichen und organisatorischen Steuerung der Trainingskorridore an zwei Vormittagen in der Woche beauftragt hat. Die Landestrainer werden sie dabei blockweise in ihren Disziplinen an einem Vormittag in der Woche unterstützen.

Somit sind wir in der Lage, das Training der Nachwuchstalente zweimal wöchentlich zu gestalten und die Trainingshäufigkeit signifikant zu erhöhen. Die Installation dieses Modells an weiteren Elite- oder Partnerschulen im Land ist ausdrücklich gewünscht!

Alle Informationen findest du unter www.ohg.lb.de oder wende dich an die Landestrainerin Nachwuchs Sprung Jennifer Hartmann unter hartmann@bwleichtathletik.de.