GOLD! Malaika Mihambo wird im Zentimeter-Krimi Weitsprung-Olympiasiegerin
  03.08.2021 •     WLV , Top-News WLV , Wettkampf , BLV , Top-News BLV , BLV-Wettkampf , BW-Leichtathletik , Top-News BW-Leichtathletik , Wettkampfsport , Leistungssport


Luft anhalten bis zur letzten Sekunde: Malaika Mihambo hat sich bei den Olympischen Spielen in Tokio mit dem letzten Versuch und drei Zentimetern Vorsprung auf Silber und Bronze zur Weitsprung-Olympiasiegerin gekrönt.

Was soll man da noch sagen. Oder schreiben. Sie hat es wieder getan! Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) ist cool geblieben und hat im sechsten Versuch den Gold-Sprung ausgepackt. Nach 6,95 Metern aus Runde zwei stand sie zu diesem Zeitpunkt schon mit zwei Zentimetern Rückstand auf die Führenden als Bronzemedaillen-Gewinnerin fest. Doch sie konnte noch zulegen: Bis auf 7,00 Meter flog die Weltmeisterin in Runde sechs.

Dann hieß es Luft anhalten. Für alle, die mit ihr mitfieberten und auch für Malaika Mihambo selbst, die sich neben die Grube hockte und das Gesicht in den Händen vergrub. Erst mühte sich Ese Brume (Nigeria) vergeblich, noch einmal zu kontern. Und dann auch die Olympiasiegerin von 2012 Brittney Reese (USA; beide 6,97 m), an die Bronze und Silber ging.

Die Olympiasiegerin von Tokio heißt damit Malaika Mihambo!

Die letzte Deutsche, die in diesem Wettbewerb eine Olympia-Medaille gewinnen konnte, war 2000 in Sydney (Australien) Heike Drechsler. Und auch die leuchtete golden. Drechsler war damals 6,99 Meter gesprungen. Malaika Mihambo überbot erstmals in dieser Saison regulär die Sieben-Meter-Marke und zeigte damit einmal mehr: Sie ist derzeit die beste Weitspringerin der Welt. Und seit Dienstag Europameisterin, Weltmeisterin und Olympiasiegerin.

STIMME ZUM WETTBEWERB

Malaika Mihambo (LG Kurpfalz):
Das war wahrscheinlich eines der spannendsten Weitsprung-Finals ever. Es hat ja mit 6,86 Metern auch sehr gut angefangen, da wusste ich, dass ich sicher drin bin. Aber danach habe ich es nicht so ganz geschafft, direkt am Brett zu sein, daher ging es erst einmal nicht weiter als die 6,95 Meter. Dann hatte ich nur noch meinen letzten Versuch und wusste, ich muss mein Bestes geben. Es war ein Gefühl von "Ich WILL mein Bestes geben und ich weiß, dass ich es besser kann." Da war dieser starke innere Glaube an mich selbst. Dieses Gefühl habe ich mitgenommen, ich habe mich eigentlich ruhig und gelassen gefühlt. Das war auf jeden Fall mein härtester Wettkampf. Und es waren mit die wichtigsten sieben Meter, die ich in meinem Leben gesprungen bin. An Spannung war der Wettkampf kaum zu übertreffen. Es war schade, dass ich nach dem sechsten Versuch in der Position war abzuwarten, ob das gereicht hat. Besonders zu wissen, dass man noch 19 Zentimeter verschenkt hat, hat das Warten sehr hart gemacht. Ich bin sehr glücklich und überwältigt und kann es noch kaum glauben. Gerade dadurch, dass der Wettkampf so spannend war und bis zum Schluss nicht klar war, wer als Siegerin vom Platz geht, kann ich es jetzt, wo ich hier in der Mixed Zone stehe, noch gar nicht so richtig begreifen.

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